Ausmisten…

wegwerfen, weggeben, verleihen – das kann ich leider so gar nicht. Mir ist bewusst, dass mindestens eine Kompensationsstrategie daran hängt. (Psychologisch gesehen: Materieles von Matre also Mutter. Als Ersatz der nicht gegebenen Mutterliebe… läuft auch gern unter pathologisches Horten).

Fragen, die ich mir in diesem Zusammenhang stellen durfte:

  • Hast du einen geliebten Menschen in der Kindheit verloren?
  • Wurdest du verlassen von einem Elternteil oder wurden von dir in der Kindheit Sachen entfernt?
  • Hast du auch mit Puppen oder Stofftieren gesprochen als wären sie lebendig?
  • Hältst du an jemanden fest?
  • Deine Eltern oder Grosseltern haben den Krieg erlebt und nichts gehabt? Von Trauma zu Trauma übertragen…
  • Wie gehen denn deine Eltern mit Geschenkpapier und Verpackung ect. um? :-)

Meine zukünftige Übung dazu: Ich setze mich an einen ruhigen/stillen Ort, nehme das Teil in die Hand und stelle mir bewusst vor, dass ich xy weggebe oder wegwerfe. Ich…

  • beobachte, welche Gedanken kommen.
  • beobachte, welche Gefühle hochkommen und wo sie im Körper sind.
  • schreibe es auf.
  • mache dies immer wieder mit diesem Gegenstand.
  • Gibt es wiederkehrende Themen in meinen Gedanken?
  • Verändern sich die Gefühle und die Stellen im Körper?
  • Wie verändert es sich? Bleibt es gleich?
  • stelle mir einen Timer – 5 Minuten, höchstens 10. 

Danach schüttle ich meinen Körper kräftig aus und gebe meinem Innen über die Stimme Ausdruck. Nach der Übung trinke ich etwas Warmes und mache es mir gemütlich.


Oder: Nimm xy in die linke Hand (bei Rechtshändern) und frage Dich, ob es Dich glücklich macht. Mir hilft diese Übung dabei, wahrzunehmen, was ich hier habe, alles zu würdigen und wert zu schätzen.


auch hilfreich

kleiner Reminder

Ich brauche keine Schuldgefühle zu haben, bloß weil das, was ich tue, sage oder denke, einem Anderen nicht gefällt.

Ich darf wütend sein und meine Wut ausdrücken, solange ich dabei nicht mein Augenmaß verliere.

Ich muss nicht die alleinige Verantwortung für Entscheidungen übernehmen, an denen auch andere beteiligt waren.

Ich habe das Recht, „Ich verstehe das nicht“ oder „Ich weiß es nicht“ zu sagen, ohne mir blöd vorzukommen.

Ich habe das Recht, Nein zu sagen, ohne dabei Schuldgefühle haben zu müssen.

Ich muss mich nicht entschuldigen oder rechtfertigen, wenn ich nein sage.

Ich habe das Recht, andere um etwas zu bitten.

Ich habe das Recht, Bitten abzuschlagen und zusätzliche Verpflichtungen abzulehnen.

Ich habe das Recht, anderen mitzuteilen, wenn ich das Gefühl habe, dass sie mich ungerecht behandeln oder bevormunden.

Ich habe das Recht es anderen mitzuteilen, wenn ihr verhalten mich irritiert.

Ich habe das Recht, Fehler zu machen und für sie die Verantwortung zu tragen.

Ich habe das Recht, mich zu täuschen.

Ich brauche nicht von allen gemocht, bewundert oder geachtet zu werden für alles, was ich tue.

Virginia Satir: Deine Menschenrechte 

Wenn Du Dich auf den Weg zurück zu Dir machst…

…wird es nicht sofort funktionieren. Du musst erst wieder lernen, Dich selbst zu spüren. Du musst lernen das was Dich glücklich macht von dem zu unterscheiden, was Du tust um andere glücklich zu machen.

Um meine Welt zu verändern habe ich – im ersten Stepp – drei Jahre gebraucht. Drei Jahre, um zu akzeptieren, was gewesen ist, was ich erleben musste, was es aus mir gemacht hat. Ich möchte das jetzt gern hinter mir lassen. Ich möchte finden, was mich glücklich macht. Ich möchte Entscheidungen treffen, Fehler dabei machen, ein Gefühl von Sicherheit in mir erlangen und mich von meiner Vergangenheit befreien.

Ich möchte die nächsten Monate damit verbringen, mein Nervensystem immer wieder zu regulieren. Immer feiner rauszufinden, was ich will und brauche. Geduld ist nicht meine Stärke. Zu erkennen, dass ich drei lange Jahre gebraucht habe, um zu akzeptieren was nicht mehr rückgängig gemacht werden kann & um zu verstehen, dass mich Druck nicht schneller voran bringt bzw. mich eher ausbremst… es macht mich unendlich traurig. So viel Zeit „verloren“ mit viel „du musst“, „beeil dich“, „ich will ganz schnell heilen, damit mein Leben beginnen kann“. So viel Zeit, in der ich Wissen in meinen Kopf gestopft habe, dieses Wissen aber nicht „integrieren“ konnte und nicht umgesetzt habe.

Ich möchte jetzt neues auszuprobieren. Orte, Gefühle, Gedanken, Träume, Visionen, …

Ich habe mir vorgenommen, mich nicht zu früh zufrieden zu geben. Ich darf Ansprüche haben. An mich und an mein Umfeld. Was mir gut tut, was mir entspricht, kommt und bleibt in mein/em Leben. Alles andere verlässt immer schneller meine Welt.

Thema Essstörung…

ich kann bei diesem Thema nicht ganz so empathisch sein (wie ich es sonst bin) – deshalb entschuldige ich mich schon im Vorfeld. ❤

Ich habe seit ich denken kann, eine diagnostizierte Essstörung (sämtliche Phasen waren dabei (Anorexie, Bulimie, Binge Eating), ich mache diesbezüglich eine Therapie und deshalb bin ich ehrlich zu dir und packe dich nicht in Watte. 

Wenn du frühzeitig sterben willst, dann hungere weiter. Wenn sich dein ganzes Leben um dein Gewicht, dein Aussehen, deine Figur, ums Kalorienzählen, ums zunehmen/abnehmen, ums Körper vergleichen, um Verzicht und Kontrollverlust drehen soll, dann hungere weiter. Wenn deine Haare & Zähne ausfallen sollen, dann hungere weiter… Wenn dein Körper das ist, worüber du dich definieren willst, dann hungere weiter… Wenn hungern und alle Folgen daraus (Krankheitsgewinn) das sind, was dir Aufmerksamkeit schenkt und du deshalb nicht damit aufhören kannst 😞

Wenn du Leben willst, dann triffst du jeden Tag diese Entscheidung ala „Ich esse weil ich leben will. Ich esse weil mein Körper & Geist Kraft braucht“ und fang an – auch das ist eine Entscheidung – deinen Körper zu lieben… in jeder Form und im besten Fall in einer gesunden & kraftvollen Form. Wenn du Leben willst, dann übernehme Verantwortung dafür, was und wieviel du isst und das jeder kleine Bissen ein Schritt in eine gesünderes Leben ist (auch wenn das bedeutet, dass deine Form sich ändert und du runder wirst) 

Ich möchte, dass du noch lange unter uns weilst… bitte – wenn du noch keine Therapie machst gegen die Essstörung, dann hole dir Hilfe. 

Daseinsberechtigung

in meinem Heilungsprozess tritt immer wieder ein bestimmtes Thema an die Oberfläche – das Gefühl, dass mir auf einer ganz tiefen Ebene die Daseinsberechtigung entzogen wurde.
Das sie mir fehlt. Diese Berechtigung. Das ich sein darf.

Was muss passieren, dass eine kleine Kinderseele aufgibt „zu sein“, sich anpasst, alles mit sich geschehen lässt, sich selbst ausliefert nur um zu überleben. Die schlimmste aller Verletzungen.

Was bleibt. Ich werde von starken Gefühlen überflutet. Ohnmacht, Hilflosigkeit, Ausgeliefertsein, Haltlosigkeit. Immer dann, wenn ich unter Menschen bin. Dieses übermächtige Gefühl – den Menschen, ihren Gefühlen und Zuständen schutzlos ausgeliefert zu sein. Das war und ist noch heute das überwältigendste und überforderndste Gefühl, dass ich in mir spüre – nicht unter Menschen sein zu können, ohne mich zu verlieren, mich aufzugeben, ohne Angst zu haben.

Daraus entwickeln sich Überlebensstrategien: Überanpassung. Frühe Selbstständigkeit. Frühe Verantwortungsübernahme. Eine hohe Leistungsorientierung & hohe Produktivität als Berechtigung Raum einzunehmen, zu atmen.

Dilemma: wie jeder andere auch, habe ich ein Bedürfnis nach sozialer Interaktion, nach zwischenmenschlichen, ehrlichen, angstfreien Kontakten auf Augenhöhe. Geachtet, wertgeschätzt & wahrgenommen zu werden. Und in diesem Kontakt liegt diese unheimlich tiefe Verletzung. Ich durfte nicht sein.

„Gott hat dir die Daseinsberechtigung gegeben“. Jetzt lerne ich, sie mir selbst zu geben.

Bindungstrauma

Wenn du als Kind ein Bindungstrauma erlebt hast, dann kreiert dies einen Nährboden für spätere Traumata im Erwachsenenalter. Dann sieht dein Stresstoleranzfenster als Erwachsene aus, wie von einer Person, die frisch ein noch unverarbeitetes Schocktrauma hat.

Dein Stresstoleranzfenster ist sehr klein & hat sehr wenig Regulationskapazität. Das heißt, du wirst selbst bei kleinen Stressphasen eben aus deiner Regulation rauskatapultiert. Du fühlst dich NIE in Sicherheit.

Zusätzlich hast du geringere Bewältigungsressourcen als jemand, der kein Bindungstrauma erlebt hat. Verbindung ist für dein Nervensystem keine Sicherheit sondern fühlt sich wie Gefahr bzw. als zusätzlichen Stress an.

Diese Faktoren führen dazu, dass belastende Ereignisse dich als Erwachsene schneller/leichter traumatisieren und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass du weitere Traumata erlebst. Die Wahrscheinlichkeit, dass du diese verarbeiten kannst, ist geringer… weil du durch das Bindungstrauma nie gelernt hast, dich anzuvertrauen, über Belastungen zu reden oder dir Hilfe zu holen.

An diesem Punkt können wir ansetzen… es ist wichtig, sich Hilfe zu holen – darüber zu sprechen, wenn dich etwas belastet, dich anzuvertrauen und zu erleben „du bist nicht allein damit“ und „du wirst jetzt in deinem Schmerz wahrgenommen“. Therapeuten sind hier oft die bessere Wahl. Denn Familienmitglieder stecken oft in dysfunktionalen Mustern fest und spiegeln dir immer wieder das ungesunde Verhalten, aus dem du eigentlich aussteigen willst. Heißt, du heilst nicht in einem Umfeld, dass dich krank gemacht hat.

Heilung…

Ich kann „Leid“ im anderen / in der Welt ganz schwer ertragen. Ich hätte mir damals – als Kind – jemanden gewünscht, der mich beschützt und weil das so ist, möchte ich niemanden „allein & unbeschützt“ lassen. 

Möchte ich ihn reparieren? Das fühle ich nicht, denn er ist ja nicht „kaputt“.
Möchte ich Held sein? Auch das fühle ich nicht.
Möchte ich gebraucht werden? Liebe dadurch bekommen?

Ich will nur, dass niemand diesen Schmerz ertragen muss und damit allein bleibt.
Ich darf also fühlen, dass ich mit meinem Schmerz nicht allein bleiben möchte.

Mutterwunde

… immer wieder höre ich in der letzten Zeit diese Begrifflichkeit und konnte am Anfang damit nicht so viel anfangen. Komisch, da ich diese selbst in mir trage aber lange nicht wahrhaben wollte, dass der Umgang mit Kindern – die in meiner Generation bzw. mit den Erziehungsmethoden – als „normal“ und „nötig“ deklariert wurden – solch Auswirkungen haben kann. Ich habe lange gebraucht um zu akzeptieren, dass vieles davon ungesund für (m)eine Kinderseele war.

Wie kann eine Mutterwunde aussehen:

  • deine Mutter war zeitlich überfordert – du musstest dich um deine Mutter kümmern und warst in der Elternrolle (vielleicht musstest du als große Schwester die Kindererziehung übernehmen, oder altersunpassend im Haushalt helfen, dich um dich selbst sorgen)
  • deine Mutter war mit deinen Emotionen überfordert – Sie wusste nicht wie sie deine Bedürnisse befriedigen konnte. Sie konnte dich nicht wahrnehmen und deshalb durftest du nicht fühlen und dies auch nicht zum Ausdruck bringen.
  • als Folge hast du emotionale und/oder physische Übergriffigkeiten durch deine Mutter erlebt (Kindern den Hintern zu versohlen, das Kind mit Liebes/Aufmerksamkeitsentzug zu bestrafen sind nur dezente Beispiele)
  • du wurdest nur für Leistungen anerkannt
  • du hast Ablehnung und Abwertung durch deine Mutter erlebt (du warst nie genug, nicht klug genug, nicht schön genug, nicht schlank genug usw – dadurch konntest du keinen gesunden Selbstwert entwickeln)
  • Bindungsabbrüche & Verlusterfahrungen (wer wie ich bereits mit 6 Wochen in die Kinderkrippe gekommen ist, weiß wovon ich rede)
  • du hast Schuldgefühle erlebt, wenn es nicht nach den Wünschen deiner Mutter gegangen ist (ein gering ausgeprägtes Selbstbewusstsein/Selbstwert bestärken die Schuldgefühle zudem)
  • deine Grenzen wurden nicht respektiert (weder körperlich noch emotional)
  • deine Mutter hat unklar Grenzen gesetzt – mal war dein Verhalten in Ordnung, mal nicht – du wusstest nie, woran du bist – (Doppeldeutigkeiten / Zwischen den Zeilen lesen müssen / Werte, die nach außen hin vermittelt wurden, die aber so nicht gelebt wurden)
  • dieses Gefühl „zu viel zu sein“, „eine Belastung zu sein“ und dann als Folge, dass du deine Mutter nicht um Unterstützung bitten konntest
  • dieses Gefühl „mit dir stimmt etwas nicht“ – du durftest nie so sein, wie du bist – durch ständiges an dir rumkritisieren
  • Manipulation – deine Mutter hat Mittel und Wege gefunden, dass du ihre Bedürfnisse befriedigst anstatt auf deine Bedürfnisse einzugehen

Das kann diese Auswirkungen haben:

  • du suchst immer die Schuld bei dir (z.b. wenn etwas in Beziehungen schief geht)
  • du fühlst dich ständig für alles & jeden verantwortlich und glaubst dafür sorgen zu müssen, dass es allen gut geht. Du übernimmst Verantwortung für andere, die dir gar nicht zusteht – dabei sorgst du selbst nicht gut für dich. (emotionale/körperliche Selbstfürsorge hast du nie gut gelernt)
  • du kennst deine eigenen Grenzen nicht / du spürst sie nicht
  • du hast Angst, in einer Beziehung eingeengt zu werden
  • du hast das Gefühl mit anderen Frauen um die Aufmerksamkeit anderer Männer zu konkurrieren (ständiges Vergleichen mit anderen Frau oder stetige Abwertung – auch deine eigene – sind Folgen daraus)
  • du glaubst, deine/n Partner*innen retten/beschützen/heilen zu müssen
  • du unterdrückst deine Gefühle aus Angst verlassen zu werden
  • du hast das Gefühl alles alleine schaffen zu müssen / es fällt dir unheimlich schwer um Hilfe zu bitten
  • du glaubst auch heute noch „zu viel“ zu sein

Die Auswirkungen können manigfaltig sein und sich auch in psychischen Erkrankungen oder ungesunden Bindungsmustern widerspiegeln.

Wenn du deine Mutterwunde heilen willst, ist ein wichtiger Schritt anzuerkennen, dass das Verhalten deiner Mutter nichts mit dir zu tun hatte (DU WARST NICHT SCHULD). Viele Mütter tragen selbst diese Mutterwunde in sich und geben diese an weiter – weil sie sich nie die Zeit genommen haben, ihr Verhalten zu reflektieren und zumeist nie die Kapazitäten hatten, denn sie mussten funktionieren. Sie haben nie gelernt, alternative Handlungsmuster zu finden. Es ist nicht deine Schuld, was dir mit deiner Mutter passiert ist. Du darfst Mitgefühl haben – mit deiner Mutter – aber vor allem mit Dir. Du darfst wütend auf Sie sein, denn Sie hat dir vieles entsagt unter dem du auch heute noch leidest. Du hast dennoch jetzt die Chance deine Mutterwunde aufzuarbeiten und damit zu unterbrechen.
Sei bitte geduldig auf deinem Weg.

ich hoffe…

  • „du findest den Mut, dein Leben zu ändern.
  • du findest die Kraft zu erkennen, dass du eine Wahl hast.
  • dass du nichts bereuen musst und wenn doch, dass es dich zu Einsichten führt. Vielleicht zu der Einsicht, dass erst die vergebliche Suche im Außen und nach Innen führt und damit zu weiseren Entscheidungen. Entscheidungen, die dich nicht von dir entfernen“

heute gelesen bei the.gnani auf Instagram und für mich als Reminder festgehalten. Danke

Veränderungen annehmen…

Ich bin durch. Ich brauche Urlaub. Und anstatt einen Urlaub zu buchen, galt mein erster Blick heute dem Inhalt meines Kleiderschrankes. Ich musste prüfen, ob ich überhaupt etwas anzuziehen habe „für einen spontanen Sommerurlaub“.

Ich kenne mich mit Gewichtsschwankungen. Das ist nichts Neues. Aber die Sommerkleider vom letzten Sommer passen alle nicht mehr. Ich war ziemlich geknickt. Und für einen Moment wollte ich den Gedanken an „Sommer, Sonne, Strand & Erholung“ ins nächste Jahr verschieben, in der Hoffnung, dann wieder fitter zu sein.

Wie kann ich zulassen, dass Kilos mehr auf der Waage mich davon abhalten, zu leben, zu geniessen, mich zu zeigen?

Ich habe ne ziemlich heftige Zeit hinter mir. Und mein Körper trägt mich, mit all dem Stress, den Veränderungen und auch mit ein paar Kilos mehr… ich möchte lernen, ihn dafür in jeder Form zu lieben und wert zu schätzen

erster Stepp… ich verstecke mich nicht mehr ❤

trage niemanden, der alleine gehen kann…

Thema Helfersyndrom. Ich kann die Aufarbeitung nur jedem empfehlen.

Meine Gedanken dazu:

Wann wird helfen wollen zur Einmischung? Wann helfe ich wirklich?

In dem Moment, in dem ich die Verantwortung für jemand anderen übernehme, der selbst in der Lage „wäre“ sie für sich zu tragen, kreiere ich eine Verstrickung. Diese wirkt auf vielen Ebenen aber besonders auf der, der Ebenbürtigkeit. Vielleicht nehme ich meinen Gegenüber in dem Moment etwas „Arbeit/Verantwortung“ ab und vielleicht ist er auch dankbar dafür aber nachhaltig stellt sich so keine Veränderung ein. Weder in besagtem Gegenüber noch in eurer Beziehung zueinander.

In diesen Momenten, in denen ich Fremdverantwortung übernehme, nehme ich dem anderen etwas von seiner Kraft. Und ich verliere Kraft, wenn ich Verantwortung trage, die nicht zu mir gehört.

In meiner Familie gab/gibt es viele dieser co-abhängigen Verstrickungen. Wir fühlen uns verantwortlich. Für den anderen. „Wir müssen auf jemanden aufpassen, ihn beschützen, ihm im Zweifel jeden Wunsch von den Augen ablesen (weil er es nicht schafft, seine Wünsche / Bedürfnisse zu äußern), ihm Arbeit abnehmen (weil wir glauben, er wäre zu schwach dafür), ihn heilen usw.“

Das ist großer Bullshit und das wird mir immer klarer. Deshalb höre ich jetzt damit auf.

Ich liebe dich nicht mehr oder weniger als vorher. Ich helfe immer noch gern und bin für dich da. Aber ich werde nur noch helfen, wenn du mich klar/eindeutig um Hilfe bittest. Du bist erwachsen. Du kannst für dich sorgen. Du kannst Entscheidungen treffen und du wirst die Konsequenzen tragen und beides wird dich stärken. Und du wirst stolz auf dich sein und dich kraftvoll fühlen. Und das ist mehr als alles andere, was ich dir und mir wünsche. Das wir beide wachsen.

Wir dürfen lernen, gut für uns selbst zu sorgen.

Stinkstiefel…

fragst du dich auch manchmal, warum du oft – im Kontakt mit anderen – so garstig wirst?

mögliche Gründe:

  • du bist überfordert oder hast Kummer (bei Überforderung wird der Sympathikus aktiviert. Das heißt es wird Energie mobilisiert, die für den Kampf zur Verteidigung der eigenen Grenzen dient. Und diese Energie muss raus)
  • du bist dann absolut im Überlebensmodus & reagierst aus einem Instinkt heraus (kognitiv kannst du dann nicht auf Ressourcen zurückgreifen wie „atmen“, „darüber nachdenken bevor du agierst“
  • oftmals gehört ein Teil der heutigen „Garstigkeit“ auch in die Vergangenheit zu den Bezugspersonen deiner Kindheit, als Ausdruck der Wut und des KampfImpulses, der damals nicht ausgedrückt werden konnte oder durfte.
  • es ist eine Schutzreaktion (dir kommt jemand körperlich oder emotional zu nahe. Diese Angst vor Nähe ala „es könnte mir ja jemand zu nah kommen“ fördert die Angst, das du die Kontrolle verlierst oder „wieder“ verletzt wirst

Was du damit auch erreichst? Das deine negativen Glaubenssätze ala „mich mag niemand“, „ich werde immer wieder verletzt“, „ich bin es nicht wert, dass jemand lieb zu mir ist“ immer und immer wieder bestätigt werden. Denn wenn du aus einem Impuls heraus garstig wirst, dein Gegenüber verletzt und vor den Kopf stößt – dieser aber nicht ansatzweise erahnen kann, was er falsch gemacht hat – wird sich deine Angst immer wieder bestätigen. Du wirst Menschen durch deine Boshaftigkeit verletzen und diese werden Abstand von dir nehmen und dann fühlst du dich wieder nicht geliebt. Ein Teufelskreis.

Was kannst du tun?

Wenn du den ventralen Vagus trainierst (Polyvagal Übungen), dann könnte es sein, dass du deine Grenzen früher wahrnimmst und schon zu einem früheren Zeitpunkt diese ruhig und gelassen kommunizieren lernst. Dann brauchst du nicht garstig zu werden.

Wenn du erkennst, woher die Wut kommt, kannst du sie integrieren. Das wird dich auf jeden Fall im Laufe der Zeit befähigen, selbstverständlich und gelassen zu bleiben. Und vor allem wird es dich befähigen, dich nicht mehr überfordern (zu lassen) und liebevoll mit dir selbst zu sein, wenn du Kummer hast.

Lerne, Zeit zwischen Reiz und Handlung zu bringen. Richtiges Atmen kann dabei helfen. Wichtig ist aber im Vorfeld erstmal zu spüren, was dich da in die Wut / Aggression katapultiert. Frage dich dabei: Ist es eine alte Wut? Ist die Wut im hier und jetzt noch angemessen? Gehört die Wut zu dieser Person oder ist sie nur stellvertretend für eine alte Verletzung?

Grundsätzlich gilt – jedes Gefühl darf sein. Und ja, auch „Wut“ ist ok und wichtig. Es ist ein Autonomiegefühl und dabei sehr energiereich und veränderungsfördernd ♡

Doch wenn du das Gefühl hast, immer wieder mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, dann sind das Gefühle aus der Vergangenheit. „Aufschreiben“ kann dir helfen um sich Gefühle bewusst zu machen…

ich fühle grad …

jetzt kommt … z.B. Scham

jetzt denk ich …

mein mund ist grad trocken …

Werte…

ich mache in regelmässigen Abständen diesen Test und gebe ganz offen zu, dass ich totale Schwierigkeiten habe, Prioritäten in der Auswahl der Werte zu setzen… Wie sieht es bei dir aus? Möchtest du deine Werte mit mir teilen?

Grenzen setzen…

vorweg. Grenzen muss man fühlen, um sie setzen zu können. Im besten Fall spürst du dich und deine Grenzen und brauchst nur Hilfe, wie du diese kommunizierst. Gerade wenn du einen Heilungsprozess durchlebst und sich dadurch deine Ansichten ändern, kann es passieren, dass dein Gegenüber mit dem Wandel in dir nicht zurecht kommt. Das ist nicht dein Problem. Versuche so klar und deutlich, wie es dir möglich ist, zu kommunizieren, dass du deine Grenzen neu setzt…

  • das funktioniert so nicht mehr für mich…
  • es ist für mich nicht in Ordnung, wenn du das sagst oder tust…
  • nein, danke, ich möchte das nicht…
  • ich entscheide für mich, sonst niemand…
  • Meine Bedürfnisse haben sich geändert und ich brauche nun etwas anderes…
  • Wie kommt es, dass du glaubst, du dürftest für mich entscheiden…
  • Das war vielleicht in der Vergangenheit okay für mich, jetzt ist es das nicht mehr…
  • Ich fühle mich unwohl, wenn du so mit mir sprichst…
  • Ich möchte nicht über meine Meinung diskutieren müssen
  • ich möchte nicht mehr dein Freund sein :-)

Geduld

Geduld ist das Schwerste und das Einzige,

was zu lernen sich lohnt.

Alle Natur, alles Wachstum,

aller Friede, alles Gedeihen

und Schöne in der Welt

beruht auf Geduld,

braucht Zeit,

braucht Stille,

braucht Vertrauen.

*Hermann Hesse*

aus aktuellem Anlass…

Bitte liebe Eltern, wenn ein Kleinkind beim einschlafen weint, dann ist es ihm/ihr vollkommen egal, ob Mama/Papa vor der Kinderzimmertür stehen oder ob sie nach Hintertupfing gefahren sind. Für dieses kleine Wesen sind die Eltern weg (nicht greifbar) und das macht dem Kind eine Heidenangst.

Nein, das Kind weint nicht, um Euch zu manipulieren oder seinen Kopf durchzusetzen. Das Kind weint, um sein Grundbedürfnis nach Schutz und Nähe erfüllt zu bekommen.

Bitte, bleib nicht vor der Tür stehen. Bitte begleite dein Kind beim einschlafen. Dein Kind braucht Geborgenheit, Sicherheit & Nähe um sich entspannen und ruhig einschlafen zu können.

Das nennt man auch Co-Regulation. Folgen fehlender Co-Regulation (und die sind nicht ohne) kommen in einem anderen Post.

Wunder & Wünsche für „ab jetzt“…

  • ich habe meine Traumata und deren Folgen anerkannt
  • ich heile stetig – von Innen und von Außen.
  • ich weiß, wer ich bin, was ich kann, was ich will.
  • Ich habe Ziele und setze diese um. Ich finde meine „Berufung“.
  • Ich bringe Liebe in die Welt
  • Ich finde einen Weg in Ruhe mit mir und dieser Welt zu leben.

Manifestationscode: Wiederhole in dir folgende Sätze:

“Ich weiß noch nicht, wie ich heilen kann & werde.
Ich weiß nur, dass ich jetzt so bin, wie ich bin und ich bin erfüllt.”

oder

„Auch wenn ich noch nicht weiß wie,…

… möchte ich lernen, groß zu träumen
… möchte ich meine Essstörung ablegen
… möchte ich einen liebevollen, wohlwollenden und wertschätzenden Umgang mit mir und anderen pflegen
… wünsche ich mir finanziell unabhängig zu sein und Fülle auf allen Ebenen anzuziehen
… möchte ich meine Lebensaufgabe finden, die mich erfüllt und andere Menschen glücklicher macht.
… wünsche ich mir die Möglichkeit, jederzeit zu wählen, wo ich gerade leben, lieben und arbeiten möchte
… werde ich meine Glaubenssätze heilen, da sie mir im Wege stehen.

Glaubenssätze / Moneymindset bisher:
– ich kann das nicht, weil…
– das wird nichts, weil…

Stelle dir vor, wie dein Wunder bereits Realität ist und wie du das Gefühl der Erfüllung um dich herum ausweitest und wie du in Dankbarkeit im Kosmos badest.