Bindungstrauma

Wenn du als Kind ein Bindungstrauma erlebt hast, dann kreiert dies einen Nährboden für spätere Traumata im Erwachsenenalter. Dann sieht dein Stresstoleranzfenster als Erwachsene aus, wie von einer Person, die frisch ein noch unverarbeitetes Schocktrauma hat.

Dein Stresstoleranzfenster ist sehr klein & hat sehr wenig Regulationskapazität. Das heißt, du wirst selbst bei kleinen Stressphasen eben aus deiner Regulation rauskatapultiert. Du fühlst dich NIE in Sicherheit.

Zusätzlich hast du geringere Bewältigungsressourcen als jemand, der kein Bindungstrauma erlebt hat. Verbindung ist für dein Nervensystem keine Sicherheit sondern fühlt sich wie Gefahr bzw. als zusätzlichen Stress an.

Diese Faktoren führen dazu, dass belastende Ereignisse dich als Erwachsene schneller/leichter traumatisieren und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass du weitere Traumata erlebst. Die Wahrscheinlichkeit, dass du diese verarbeiten kannst, ist geringer… weil du durch das Bindungstrauma nie gelernt hast, dich anzuvertrauen, über Belastungen zu reden oder dir Hilfe zu holen.

An diesem Punkt können wir ansetzen… es ist wichtig, sich Hilfe zu holen – darüber zu sprechen, wenn dich etwas belastet, dich anzuvertrauen und zu erleben „du bist nicht allein damit“ und „du wirst jetzt in deinem Schmerz wahrgenommen“. Therapeuten sind hier oft die bessere Wahl. Denn Familienmitglieder stecken oft in dysfunktionalen Mustern fest und spiegeln dir immer wieder das ungesunde Verhalten, aus dem du eigentlich aussteigen willst. Heißt, du heilst nicht in einem Umfeld, dass dich krank gemacht hat.

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