Stinkstiefel…

fragst du dich auch manchmal, warum du oft – im Kontakt mit anderen – so garstig wirst?

mögliche Gründe:

  • du bist überfordert oder hast Kummer (bei Überforderung wird der Sympathikus aktiviert. Das heißt es wird Energie mobilisiert, die für den Kampf zur Verteidigung der eigenen Grenzen dient. Und diese Energie muss raus)
  • du bist dann absolut im Überlebensmodus & reagierst aus einem Instinkt heraus (kognitiv kannst du dann nicht auf Ressourcen zurückgreifen wie „atmen“, „darüber nachdenken bevor du agierst“
  • oftmals gehört ein Teil der heutigen „Garstigkeit“ auch in die Vergangenheit zu den Bezugspersonen deiner Kindheit, als Ausdruck der Wut und des KampfImpulses, der damals nicht ausgedrückt werden konnte oder durfte.
  • es ist eine Schutzreaktion (dir kommt jemand körperlich oder emotional zu nahe. Diese Angst vor Nähe ala „es könnte mir ja jemand zu nah kommen“ fördert die Angst, das du die Kontrolle verlierst oder „wieder“ verletzt wirst

Was du damit auch erreichst? Das deine negativen Glaubenssätze ala „mich mag niemand“, „ich werde immer wieder verletzt“, „ich bin es nicht wert, dass jemand lieb zu mir ist“ immer und immer wieder bestätigt werden. Denn wenn du aus einem Impuls heraus garstig wirst, dein Gegenüber verletzt und vor den Kopf stößt – dieser aber nicht ansatzweise erahnen kann, was er falsch gemacht hat – wird sich deine Angst immer wieder bestätigen. Du wirst Menschen durch deine Boshaftigkeit verletzen und diese werden Abstand von dir nehmen und dann fühlst du dich wieder nicht geliebt. Ein Teufelskreis.

Was kannst du tun?

Wenn du den ventralen Vagus trainierst (Polyvagal Übungen), dann könnte es sein, dass du deine Grenzen früher wahrnimmst und schon zu einem früheren Zeitpunkt diese ruhig und gelassen kommunizieren lernst. Dann brauchst du nicht garstig zu werden.

Wenn du erkennst, woher die Wut kommt, kannst du sie integrieren. Das wird dich auf jeden Fall im Laufe der Zeit befähigen, selbstverständlich und gelassen zu bleiben. Und vor allem wird es dich befähigen, dich nicht mehr überfordern (zu lassen) und liebevoll mit dir selbst zu sein, wenn du Kummer hast.

Lerne, Zeit zwischen Reiz und Handlung zu bringen. Richtiges Atmen kann dabei helfen. Wichtig ist aber im Vorfeld erstmal zu spüren, was dich da in die Wut / Aggression katapultiert. Frage dich dabei: Ist es eine alte Wut? Ist die Wut im hier und jetzt noch angemessen? Gehört die Wut zu dieser Person oder ist sie nur stellvertretend für eine alte Verletzung?

Grundsätzlich gilt – jedes Gefühl darf sein. Und ja, auch „Wut“ ist ok und wichtig. Es ist ein Autonomiegefühl und dabei sehr energiereich und veränderungsfördernd ♡

Doch wenn du das Gefühl hast, immer wieder mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, dann sind das Gefühle aus der Vergangenheit. „Aufschreiben“ kann dir helfen um sich Gefühle bewusst zu machen…

ich fühle grad …

jetzt kommt … z.B. Scham

jetzt denk ich …

mein mund ist grad trocken …

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