trage niemanden, der alleine gehen kann…

Thema Helfersyndrom. Ich kann die Aufarbeitung nur jedem empfehlen.

Meine Gedanken dazu:

Wann wird helfen wollen zur Einmischung? Wann helfe ich wirklich?

In dem Moment, in dem ich die Verantwortung für jemand anderen übernehme, der selbst in der Lage „wäre“ sie für sich zu tragen, kreiere ich eine Verstrickung. Diese wirkt auf vielen Ebenen aber besonders auf der, der Ebenbürtigkeit. Vielleicht nehme ich meinen Gegenüber in dem Moment etwas „Arbeit/Verantwortung“ ab und vielleicht ist er auch dankbar dafür aber nachhaltig stellt sich so keine Veränderung ein. Weder in besagtem Gegenüber noch in eurer Beziehung zueinander.

In diesen Momenten, in denen ich Fremdverantwortung übernehme, nehme ich dem anderen etwas von seiner Kraft. Und ich verliere Kraft, wenn ich Verantwortung trage, die nicht zu mir gehört.

In meiner Familie gab/gibt es viele dieser co-abhängigen Verstrickungen. Wir fühlen uns verantwortlich. Für den anderen. „Wir müssen auf jemanden aufpassen, ihn beschützen, ihm im Zweifel jeden Wunsch von den Augen ablesen (weil er es nicht schafft, seine Wünsche / Bedürfnisse zu äußern), ihm Arbeit abnehmen (weil wir glauben, er wäre zu schwach dafür), ihn heilen usw.“

Das ist großer Bullshit und das wird mir immer klarer. Deshalb höre ich jetzt damit auf.

Ich liebe dich nicht mehr oder weniger als vorher. Ich helfe immer noch gern und bin für dich da. Aber ich werde nur noch helfen, wenn du mich klar/eindeutig um Hilfe bittest. Du bist erwachsen. Du kannst für dich sorgen. Du kannst Entscheidungen treffen und du wirst die Konsequenzen tragen und beides wird dich stärken. Und du wirst stolz auf dich sein und dich kraftvoll fühlen. Und das ist mehr als alles andere, was ich dir und mir wünsche. Das wir beide wachsen.

Wir dürfen lernen, gut für uns selbst zu sorgen.

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