Bist du ein emotional sicherer Mensch?

Kinder brauchen Eltern, die emotionale Stabilität und Einfühlungsvermögen gelernt haben, um selbst zu einem emotional sicheren Erwachsenen zu werden. Glaubst du einer zu sein?

  • kannst du zuhören bzw. hören was gesagt wird ohne zu urteilen / zu verurteilen bzw. zu bewerten?
  • kannst du mit einem „nein“ umgehen? (wenn du das „nein“ hinterfragst bzw. dir eine Erklärung dafür verlangst/wünschst, dann kannst du damit nicht umgehen :-))
  • kannst du deine Enttäuschung und Verletzungen ausdrücken, ohne zu beschimpfen oder anzugreifen bzw. eine Gegenverletzung zu erwirken?
  • sprichst du deinem Gegenüber die Perspektive / Gefühle ab, wenn er/sie anderer Meinung ist?
  • Wenn du getriggert wird, pausierst du und wählst deine Reaktion bewusst aus?

Kannst du ehrlich zu dir sein? Wieviele Ja/Neins sind es geworden?

Emotional sichere Freunde und Familienmitglieder hinterlassen ein Gefühl von Verständnis und Stabilität. Du kannst dich mit all deinen Ängste / Sorgen / Meinungen an sie wenden. Möchtest du zu so einem emotional sicheren Menschen werden?

  • Lerne Selbstvergebung. Dir nicht zu vergeben, ist als würdest du immer wieder einen Gifttrank aus Beschämung und Verurteilung trinken. Du gibst so viel jeden Tag und Fehler passieren, denn wir sind menschlich.
  • Baue eine Brücke zwischen deinen unsicheren Anteilen, die emotionale Unsicherheit erleben und Anteilen, die emotionale Stabilität haben. In dieser Verbindung befindet sich Frieden.
  • Gib deinen Liebsten eine ehrliche Selbstauskunft, sprecht über eure Gefühle, Gedanken, Zweifel. Bleibe bei dir und berichte von deinem Erleben. Und sei offen für die Selbstauskunft deiner Liebsten. Was sie berichten, ist ihre Wahrheit und kein Angriff auf dich persönlich (solange, sie bei sich bleiben).

CoachingPreise…

gerade gelesen:

„Devotion, 5 Monate, eine Gruppe, ein Live Event, den Weg gemeinsam mit mir gehen, PRE Preis 25.000 €, mit 1:1 Option 35.000 €
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oder 4 Monate, ab 18.3, 800 € für alle sozial benachteiligten Personen & 1309 € für alle regulären Käufer (morgen steigt der Preis auf 1.800 €).“
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… Vielleicht wollen wir Traumatisierten einfach nicht schon „wieder“ drauf zahlen. Viele von uns (gerade bei frühen Traumatisierungen) konnten ihr Potenzial nie entfalten, struggeln evtl. mit dadurch fehlender Schul/Ausbildung, low price jobs, struggeln mit gesundheitlichen Einschränkungen, eingeschränkter Leistungsfähigkeit usw. … dann keine kassenzugelassenen Therapeuten zu finden, (weil mehr Nachfrage als Angebot) und weil man so im mentalen Defizit ist… sich anstatt dessen einen Coach nehmen zu wollen/ nehmen zu müssen, der im Zweifel Preise aufruft, die weit über dem therapeutischen Standard sind… das ist kurz gesagt ganz normaler Kapitalismus. Angebot/Nachfrage machen die Preise. Dafür muss ich nicht projizieren. Ich muss das auch nicht gerecht finden. Und im Zweifel bezahle ich diese Preise nicht. Aber evtl. mit meiner Gesundheit. Frage ist doch, ob und wie sehr sich Coaches durch das Leid anderer bereichern wollen / können und was sie tun müssen bzw. was sie sich selbst erzählen, um das vor sich selbst zu rechtfertigen.

wenn die Wut fehlt…

Diese Zeilen habe ich heute gelesen…

„Ich hasse sie dafür, dass sie meine Gefühle nicht ausgehalten haben. Dass sie meine Gefühle verboten haben. Dass sie mich sogar geschlagen haben für meine Gefühle. Dass sie mir gesagt haben, ich bin schuld weil ich nicht lieb bin, weil ich böse bin. Ich hasse sie dafür. Dass sie mich allein gelassen haben. Dass sie nicht ansprechbar waren für mich. Dass sie mich gezwungen haben, ihnen zu helfen weil sie sich keine Hilfe suchen konnten.

Ich hasse sie dafür, dass sie mich dazu gebracht haben, sämtliche Gefühle zu unterdrücken, mich dafür beschämt haben, dass ich ich bin. Dass sie mich missachtet und emotional missbraucht haben. Ich hasse sie dafür, dass sie in mir nicht den Menschen, das Kind, meine Seele gesehen haben. Dass sie zu blind waren und mich deswegen dazu gewzungen haben, für sie Verständnis zu haben. Sonst hätte ich nicht überleben können. Es war keine freie Wahl, es war nicht meine Aufgabe.

Am meisten hasse ich sie dafür, dass sie mir das Grundlebensgefühl mitgegeben haben, dass ich falsch bin und deswegen alleine bleiben werde. Nicht schlimm genug, dass sie sich nicht kümmern konnte, aber mir so als Kind auch die Möglichkeit genommen haben, irgendwo anders eine menschliche Zuflucht zu finden.

So viel Schmerz den sie mir zugefügt haben unter dem Deckmantel von „wir meinen es ja gut“.

Es war aber nicht gut. Es war Missbrauch.

Edit: Und nein, ich wünsche keine Tipps zum Thema Vergebung. Der Hass, sämtliche Gefühle, sind Teil des Prozesses und dürfen ausgedrückt werden. Die Erlaubnis hierzu gebe ich mir selbst.“


und mein Kommentar dazu: ich beneide dich um deine Wut bzw. deinen Hass. Da bin ich noch nicht. Ich gebe immer noch mir die Schuld – obwohl ich es besser weiß. Ich hoffe, irgendwann kommt es im Gefühl an. 

Selbstregulationsübungen

  • tiefes brummen – einatmen, bis die Lunge voll gefüllt ist und nichts mehr hineinpasst und dann einen langen Brummton machen (oder ein wuuuuuuuuu) wie beim Hupen eines Containerschiffes bis sämtliche Luft wieder aus der Lunge raus ist. nachspüren. wie geht es dir damit? im Zweifel gleich nochmal wiederholen
  • tiefes seufzen
  • löwengeräusche – tiefes einatmen und dann das brüller eines Löwen nachahmen
  • Bewegung bzw. die Haltung verändern… wenn es dir gerade nicht gut geht, du bist niedergeschlagen und bist zb. in einer eingefallenen Haltung… dann verstärke diese Haltung nochmal – lass dich so richtig hineinfallen in diese Haltung … dann tief einatmen und sich aufrichten, das Kinn nach oben, die Arme spreizen und heben als würdest du jemanden überschwenglich willkommen heißen wollen… auch diese Haltung einen Moment halten und dann wieder in den normalen Zustand. Wie fühlst du dich jetzt?
  • Empfindungen benennen… kannst du deinen Körper spüren? spürst du bestimmte Gefühle in bestimmten Bereichen deines Körpers?
  • Seifenblasen üben
  • Atmung auf 3 einatmen und auf 6 durch den Mund ausatmen
  • to be continued

Scham, die versteckte Emotion

Von Ohnmacht zu Stärke und Würde

ich habe gerade eine Aufzeichnung von Silvia Zanotta ansehen dürfen, in der sie eindrücklich vermittelte, das Scham nicht gleich Scham ist. Die eine Version (natürlich/gesund) hält uns in der Gesellschaft, zeigt uns wichtige soziale und körperliche Grenzen auf, um im gesellschaftlichen Kontext bestehen zu können, akzeptiert und anerkannt zu werden und die andere macht uns krank. Es geht hierbei um die toxische Scham. Eine überaus schmerzhafte und machtvolle Emotion, die in allen Kulturen vorhanden aber unterschiedlich ausgeprägt ist bzw. sich je Kultur anders zeigt.

„Scham beeinflusst die seelische Gestimmtheit entscheidend. Obwohl Scham so zentral ist, ist sie wenig bewusst, wird verborgen oder geheim gehalten. Denn einerseits gibt es nur wenige Forschungen zu Scham, andererseits wird Scham häufig verwechselt mit Angst, Wut oder Ekel, hinter denen sie sich versteckt. Alle Pathologien, die mit Selbstabwertung zusammenhängen, haben mit Scham zu tun. Tiefe Scham ist gleichbedeutend mit Kollaps und komplettem Energieverlust, begleitet von Gefühlen der Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit. Silvia Zanotta zeigt wie KlientInnen unter Einbezug des Körpers von der Ohnmacht und Immobilität der Scham sukzessive in eine Alpha-Physiognomie der gesunden Selbstbehauptung gebracht werden können, hin zu Würde, Freude, Triumph.“

mehr Freude, mehr Würde, mehr Hornbachgefühl – das wünsche ich mir für die Zukunft :-)

Verantwortung. Deine. Meine.

Ich habe Jahrzehnte lang Verantwortung für andere übernommen. Förmlich an mich gerissen. Mir darüber meine Existenzberechtigung gezogen. Und mich herrlich von mir und meiner Verantwortung für mich abgelenkt. Vielen kommt es zu Gute, dass jemand anderes sich für sie verantwortlich fühlt, Verantwortung übernimmt. So kann man sich herrlich „ausruhen“, „sich klein“ und es sich im Zweifel in seiner Opferrolle gemütlich machen. Das Fatale. Man bleibt klein, hilflos, kommt nicht in seine Kraft. Heisst. Wir haben eigentlich zwei Verlierer. Der, der Verantwortung für andere übernimmt, dabei aber völlig vergisst, gut für sich zu sorgen. Und der, dem die Verantwortung abgenommen wird und der dadurch nie lernt, selbst gut für sich zu sorgen und die Schuld immer im/beim anderen sucht. Keine WinWin-Situation für niemanden.

Scham…

eines meiner Hauptthemen, die mich beschäftigen, lähmen, mich davon abhalten zu agieren und ins Leben zurück zu kehren. Ein mächtiges Gefühl. Heute habe ich dazu etwas für mich sehr einleuchtendes gefunden und das möchte ich teilen bzw. als Reminder für mich hier festhalten.

auch zu finden auf Instagram unter nervensystem.akademie. Ich bin so unendlich dankbar, dass es mittlerweile so viele Menschen gibt, die sich mit ihrer psychischen Gesundheit auseinander setzen und Wissen zusammen tragen.

Heute war ein guter Tag…

ein sehr schöner um genau zu sein.

Bestes Wetter in Hamburg. Klare Luft und Sonnenschein. Und ich mit dem Rad unterwegs. Ich hatte früh morgens einen Termin bei der Arbeitsagentur und die Erkenntnis, dass mein funktionierender fassadenaufrechterhaltende Anteil auch seine Vorteile hat. Verbuche ich unter Ressource.

Wieder zu Hause angekommen, habe ich den Haushalt gemacht und Reste verwertet bzw. mir ein Mittagessen gekocht, dass ich nicht gegessen habe. Noch keinen Hunger. Also zum nächsten Termin bei der Physio und der Erkenntnis, dass ich mich mit all meinen Ängsten/Macken zeigen darf und das das liebevoll angenommen und gespiegelt wird. Gamechanger.

Danach mit dem Rad zur Lieblingscousine. Zu Fuss eine RiesenRunde um den See. Bewegung. Traumhaftes Wetter. Wundervolle verbindende Gespräche. Nähe. Intimität. Lachen.

Und um 18 Uhr habe ich dann auch endlich Frühstück / Mittag / Abendbrot gegessen :-)

Guter Tag. Sehr guter Tag.

Einen Termin am Tag zu haben…

was das derzeit für mich bedeutet? Ja, du liest richtig! EINEN.
Erschöpfung. Schon ein Termin am Tag reicht vollkommen aus und ich bin dermaßen ausgelaugt, dass ich danach meist noch mindestens einen Weiteren brauche, um mich zu erholen. Klingt komisch? Denke ich manchmal auch. Ist aber so.

Ich frage mich oft, wie ich noch vor drei Jahren mein Leben auf die Reihe bekommen habe – mit einem Vollzeitjob, dem Haushalt inkl. täglichen Pflichten und Aufgaben, regelmässigen Vorsorgeterminen, einem Privatleben & sozialen Kontakten.

Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht.

Aktuell reicht ein Termin am Tag aus, um mich lahmzulegen. Habe ich monatelang dagegen angekämpft das zu erkennen? Habe ich monatelang nicht akzeptieren wollen, dass es so ist? Habe ich mich monatelang jeden Tag dafür fertig gemacht, mich abgewertet und mich gefragt: „Warum hast du heute nicht mehr geschafft?“ Ja, Ja und nochmal Ja. Habe ich mir monatelang trotzdem den Terminkalender vollgeballert mit Physio / Psycho / Ergo / Arztterminen in der Hoffnung, dann schneller zu heilen? JA. Und was hat es mir gebracht? Nix, außer, dass ich mir noch mehr Druck gemacht habe, als eh schon. Das mein Stresslevel nicht runter ging und meine Symptome in der Achterbahn Loopings gedreht haben.

Die „alte Anja“ hätte das alles gewuppt, wieso geht das jetzt nicht mehr? Wird das je wieder gehen?

Anzuerkennen, dass ich mit psychischen Erkrankungen und der Aufarbeitung von Traumata völlig ausgelastet bin, kostet mich jeden Tag Überwindung. Es ist so, Ich kann es aktuell nicht ändern. Und ich höre auf, mich dafür auch noch fertig zu machen.

Wenn du dich auch manchmal schlecht deswegen fühlst: Du bist nicht alleine! 

Mich selbst zu lieben…

passiert nicht von selbst, das übe ich jeden Tag aufs Neue.

Ich habe mich heute selber umarmt. Mir auf die Schulter geklopft. Mir vergeben. Und mir gesagt, wie wundervoll ich bin.

Selbstliebe hat nichts mit Eitelkeit und Egoismus zu tun. Sich selbst zu lieben ist vollkommen natürlich. Ohne Liebe sind wir nichts und sie beginnt immer in uns selbst.

Wenn es Dir heute noch niemand gesagt hat: Du bist gut. Genau jetzt und genau so wie du bist.

Hope…

Ich habe mich geändert, ich habe mich gewandelt, ich habe ein neues Leben angefangen. Meine Vergangenheit hat keine Macht mehr über mich. Die Gespenster der Vergangenheit sind dort, wo sie hingehören: in der Vergangenheit. Auch sie haben keine Macht mehr über mich.

ich hoffe, irgendwann kann ich es sagen, so meinen und auch tief in mir spüren.

Daseinsberechtigung

in meinem Heilungsprozess tritt immer wieder ein bestimmtes Thema an die Oberfläche – das Gefühl, dass mir auf einer ganz tiefen Ebene die Daseinsberechtigung entzogen wurde.
Das sie mir fehlt. Diese Berechtigung. Das ich sein darf.

Was muss passieren, dass eine kleine Kinderseele aufgibt „zu sein“, sich anpasst, alles mit sich geschehen lässt, sich selbst ausliefert nur um zu überleben. Die schlimmste aller Verletzungen.

Was bleibt. Ich werde von starken Gefühlen überflutet. Ohnmacht, Hilflosigkeit, Ausgeliefertsein, Haltlosigkeit. Immer dann, wenn ich unter Menschen bin. Dieses übermächtige Gefühl – den Menschen, ihren Gefühlen und Zuständen schutzlos ausgeliefert zu sein. Das war und ist noch heute das überwältigendste und überforderndste Gefühl, dass ich in mir spüre – nicht unter Menschen sein zu können, ohne mich zu verlieren, mich aufzugeben, ohne Angst zu haben.

Daraus entwickeln sich Überlebensstrategien: Überanpassung. Frühe Selbstständigkeit. Frühe Verantwortungsübernahme. Eine hohe Leistungsorientierung & hohe Produktivität als Berechtigung Raum einzunehmen, zu atmen.

Dilemma: wie jeder andere auch, habe ich ein Bedürfnis nach sozialer Interaktion, nach zwischenmenschlichen, ehrlichen, angstfreien Kontakten auf Augenhöhe. Geachtet, wertgeschätzt & wahrgenommen zu werden. Und in diesem Kontakt liegt diese unheimlich tiefe Verletzung. Ich durfte nicht sein.

„Gott hat dir die Daseinsberechtigung gegeben“. Jetzt lerne ich, sie mir selbst zu geben.

Jahreswechsel…

und wieder geht ein Jahr zu Ende, das auch einmal neu war.

Es war ein Jahr voller Tränen, Ängsten, Sorgen und Hoffnungslosigkeit. Aber auch ein Jahr voller Freude, Erkenntnis, neuen Erfahrungen, Abenteuer, Liebe, Verbundenheit und Menschen, bei denen ich ich sein durfte. Ich bin nicht mehr die, die ich letztes Jahr war und werde im nächsten Jahr nicht mehr die sein, die ich heute bin. Und das ist gut so.

Ich möchte lernen loszulassen, früher „Stopp/Nein“ zu sagen, schönere Gedanken zu denken, Ängste sein zu lassen, was sie sind ala „das ist alles nur in meinem Kopf“, mehr dumme Sachen machen, mehr leben, mehr lieben – vor allem mich selbst, mehr ausprobieren, Fehler machen und daraus lernen, meinen Selbstwert stärken und mein Rückgrat auch und vor allem möchte ich lernen im hier und jetzt zu sein.

Kleiner Reminder an mich: „Du wirst vielleicht immer mehr wie Annika sein, anstatt wie Pippi – das ist auch okay so – es kann trotzdem nicht schaden, dir deine Welt zu machen, widdewidde wie sie dir gefällt.“