Zwischenstand

Die letzten 12 Post`s, die ich hier verfasst habe, habe ich nie veröffentlicht. Zum einen, weil ich sie für mich erstellt habe, als Tagebuch, als kleinen Reminder, um meinen Gedanken Raum zu geben und im Zweifel sind sie nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Auch, weil ich auf dieser Seite nicht selektiv entscheiden kann, wer was lesen darf.

Die letzten Monate waren geprägt durch Familiendynamiken, Suchtverhalten, Sorge um mir Liebe Personen und diese Monate waren hart und erkenntnisreich. Sie haben mir gezeigt, wie sehr ich an einigen Menschen in meinen Leben hänge und wie sehr ich will, dass sie gesund und glücklich sind.

Diese Monate haben mir aber auch gezeigt, wie schnell ich verloren gehe.

Zeit, dies wieder zu ändern.

Gründe…

es hat gute Gründe, wenn ich deine Nummer aus meinen Kontakten lösche, dich gar blockiere.

Die Tatsache, dass man in der heutigen Zeit über diverse apps / social media Kanäle angesprochen werden kann – wenn man die Handynummer der Person hat – macht es nicht leichter zu unterbinden, dass jemand Kontakt aufnimmt.

Daher hier nochmal ganz deutlich. Ich möchte keinen Kontakt. Ich möchte weder angesprochen, angeschrieben, angerufen werden, noch möchte ich, dass du meine Beiträge kommentierst.

Danke.

Weil es so wichtig ist…

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Dieses Thema muss unbedingt entstigmatisiert werden.

Alkohol trinken ist in der Gesellschaft völlig legitimiert. Alkohol ist eine Gesellschaftsdroge, die es überall zu kaufen gibt, die Mann/Frau in der Öffentlichkeit konsumieren kann & darf und die ein Gefühl von Geselligkeit vermittelt.

Wenn Frauen zum Alkohol greifen, weil sie den gesellschaftlichen Stress nicht mehr aushalten, der Druck im Job einfach zu groß wird, sie sich einsam fühlen, tun sie das oft um sich zu entspannen. So greifen immer mehr Frauen zum Glas Rotwein/Weißwein. Oder zu zwei. Schleichend.

Ist ja nur 1 Glas.

Am Anfang trinken wir nur in geselliger Runde, vielleicht auf einer Party, vielleicht auch manchmal so viel, dass wir uns nicht mehr an den Abend erinnern können. Doch irgendwann trinken wir auch heimlich. Weil wir Angst haben, dass es ein schlechtes Bild auf uns wirft. Vielleicht weil wir uns schämen. Und genau das ist das Problem dabei.

Ein Kreislauf. Der Heimlichkeit. Stressbewältigung. Scham. Sozialer Rückzug. Einsamkeit. Mit niemandem darüber reden können. Die Probleme werden dadurch oft nur mehr. Sich allein damit fühlen und dann wieder trinken um zu vergessen usw.

Leider sind die Auswirkungen von regelmässigem Alkoholkonsum bei Frauen sehr viel stärker als bei Männern. Frauen haben ein geringeres Körpergewicht. Verstoffwechseln ganz anders. Essen weniger. Dadurch schlägt ein Glas Wein bei einer Frau genauso stark zu Buche wie beim Mann eine ganze Flasche. Das führt bei Frauen viel schneller zu Organschäden. Sehr gefährlich.

Der Podcast von Nathalie Stüben klärt auf… und ich denke, das ist auch super wichtig.
Für jeden von uns.

toxische Beziehung…

Auszug aus einem Gesundheitsmagazin:
„Toxische Beziehung“ ist kein wissenschaftlicher Begriff, der eindeutig definiert ist. Gemeint ist eine Form von häuslicher Gewalt. Eine beteiligte Person unterdrückt die andere systematisch, um langfristig Macht und Kontrolle über sie aufrechtzuerhalten.

Im Vergleich zu körperlicher Gewalt ist ein solches Verhaltensmuster nicht immer einfach zu erkennen. Betroffene erkennen häufig gar nicht, dass ihnen Gewalt widerfährt. Doch auch bei psychischer Gewalt handelt es sich um echte Gewalt, der niemand ausgesetzt sein sollte.

Frauen sind allerdings deutlich häufiger betroffen. Jede zweite Frau hat bereits psychische Gewalt erlebt z.B. in Form von:

  • Manipulation
  • Kontrolle
  • Einschüchterung
  • Demütigung
  • Beleidigungen
  • Drohungen 
  • Isolierung von Freunden und Familie
  • Stalking

Anzeichen für psychische Gewalt in einer Beziehung 

Viele Betroffene merken erst sehr spät, dass sie sich in einer Beziehung befinden, in der sie emotionale Misshandlung erfahren. Tatsächlich erscheinen viele „toxische“ Beziehungspartnerinnen oder Partner zunächst als ideale Person. In der Regel enthüllt sich ihr Verhalten erst nach und nach. 

Kommen Ihnen eines oder mehrerer dieser Anzeichen bekannt vor? Ihre Partnerin oder Ihr Partner …

  • … sagt Ihnen, dass Sie nie etwas richtig machen.
  • … ist extrem eifersüchtig auf Ihre Freunde oder auf Zeit, die Sie nicht mit ihm verbringen.
  • … hindert oder entmutigt Sie, Zeit mit Ihrer Familie, Freunden oder Bekannten zu verbringen.
  • … beleidigt, erniedrigt oder beschämt Sie, insbesondere vor anderen Menschen.
  • … hindert Sie daran, Ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Das kann die Entscheidung miteinschließen, welcher Arbeit oder Ausbildung Sie nachgehen.
  • … übt Kontrolle über die Finanzen in Ihrem gemeinsam Haushalt aus, ohne mit Ihnen darüber zu diskutieren. Das kann so weit gehen, dass er Ihr Geld an sich nimmt oder sich weigert für notwendige Ausgaben Geld zu Verfügung zu stellen.
  • … setzt Sie unter Druck, Sex zu haben oder sexuelle Handlungen durchzuführen, mit denen Sie sich nicht wohlfühlen.
  • … setzt Sie unter Druck, Drogen oder Alkohol zu konsumieren.
  • … schüchtert Sie durch bedrohliche Blicke oder Handlungen ein.
  • … beleidigt Ihre Eltern oder droht Ihren Kindern oder Haustieren Schaden zuzufügen oder sie Ihnen wegzunehmen.
  • … beschädigt Ihr Eigentum oder Ihre Wohnung/Haus.

Welche Ursachen hat psychische Gewalt? 

Die beteiligte Person, die das Leben der anderen einschränkt und kontrolliert, glaubt das Recht zu diesem Verhalten zu haben. Sie sieht die eigenen Bedürfnisse und Gefühle in der Beziehung als vorrangig an oder genießt die Macht, die sie über sein Gegenüber ausübt. Egal welche Form von psychischer Gewalt angewendet wird, sie hat oft das Ziel die Gleichberechtigung in einer Partnerschaft aufzuheben, damit sich die missbrauchte Person weniger wertvoll und respektiert fühlt.

Dieses Verhaltensmuster wurde erlernt. Wer bei anderen psychische Gewalt anwendet, hat diese womöglich selbst in der Familie erfahren. Es kann aber auch sein, dass sie sich vom Bekanntenkreis oder aufgrund struktureller Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft angeeignet wurde. Es spielt keine Rolle, warum die missbrauchende Person ihr Verhaltensmuster entwickelt hat: Sie trägt die Verantwortung dafür. Sie trifft die Entscheidung, sich in seiner Beziehung so zu verhalten, wie sie es tut. Viele Menschen erfahren psychische Gewalt oder erleben sie bei anderen mit, ohne sie später bei Ihren Beziehungspartnerinnen oder Beziehungspartnern anzuwenden. Sie können den Kreislauf durchbrechen, indem sie sich für ein anderes Verhalten entscheiden.

Jeder Mensch hat eine Beziehung verdient, in der ihm Liebe und Respekt widerfährt. Ist das bei Ihnen nicht der Fall, ist eine Trennung die einzige sinnvolle Lösung. Denn psychische Gewalt kann ernste psychische und körperliche Folgen haben.

„Jeder hat ein Recht auf Verwahrlosung…“

Diesen Satz habe ich heute in der Klinik gehört und er schmerzt so sehr.
Es ist ein schreckliches Gefühl, zusehen zu müssen wie ein geliebter Mensch die Kontrolle über sein Leben verliert und sich zu Grunde richtet.

Ich möchte helfen. Ich rede mir den Mund fusslig. Ich kann so schwer akzeptieren, dass dieser geliebte Mensch meine Hilfe nicht will. Meine eigene Hilflosigkeit akzeptieren zu müssen ist grausam – gerade weil ich weiß – kein Suchtkranker ist es freiwillig. Es steckt so viel Schmerz aus der Vergangenheit dahinter. So viele Wunden, die einem zugefügt wurden und die man sich selbst immer noch zufügt. So viele selbstschädigende Verhaltensmuster, die man jetzt nicht mehr so einfach aufgeben kann.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, weil ich dich liebe und dich nicht verlieren will.

Und trotzdem frage ich mich…
Warum belügst du mich? Warum kannst du damit nicht aufhören? Wieso bin ich dir scheissegal? Wieso tust du dir das an? Wieso tust du mir das an?

Selbstfürsorge…

„Eine Sache, die ich immer und immer wieder vom Leben zu spüren bekomme: Du allein bist für Dich verantwortlich. Und das einfach mal komplett neutral behauptet. Natürlich hast du deine Liebsten um Dich, die eine Stütze sein können. Aber am Ende bist du die Person, die Entscheidungen für oder gegen Dich trifft, die sich um dein Wohlbefinden kümmert und Dich in Dir selbst sicher und gut fühlen lässt.“

FragenFreitag

Thema: Wut & Rachegelüste…

An mich gestellte Frage: „kennst du das, dieses immer wieder hochkochende Bedürfnis, sich zu rächen…das vermeintliche Glück des Ex-Partners zu boykottieren. Ich schäme mich dafür – andererseits: er hat mich so belogen, mir was vorgemacht und mich in einer schlimmen Phase meines Lebens einfach im Stich gelassen, weil ihm SEIN Frieden wichtiger war. Immer wieder verspüre ich das Bedürfnis, ihm Nadelstiche zu verpassen, damit er mich nicht los lassen und einfach aussortieren kann“

Meine Antwort: aus meiner Sicht… bleib in deiner Wut – sie ist wertvoll, sie darf sein, sie ist berechtigt ❤ Verteufle sie nicht ❤ Koste sie aus, lass sie im Zweifel raus (bitte nicht an Menschen / Lebewesen / Pflanzen) sondern auf Knautschkissen oder ein Handtuch drehen bis es so viel Kraft kostet, dass du nicht mehr kannst und dann die Entspannung / das Loslassen geniessen. 

Du wurdest verletzt. Beschämt. Belogen. Vielleicht auch Betrogen. Sowas ist scheisse und das hat niemand verdient. Und das da ein Funken 🙂 Rachegelüst in dir ist, ist sowas von verständlich – ala „ich leide und er macht sich ein schönes neues Leben auf“. Aber weißt du was… du wächst gerade. über dich hinaus ❤ das tut er im Zweifel nicht. Und du darfst selbst entscheiden, bis wann du diese Wut und die Rache noch auskosten magst und ab wann du nicht mehr leiden möchtest… und dann wirst du damit aufhören und in deine volle Kraft kommen… Schmetterling und so ❤

Frage dich bitte auch, warum seine Form von Egoismus „sein Frieden wichtiger“ nicht für dich ok ist. Vielleicht weil „bis das der Tot uns scheidet? Oder in guten wie in schlechten Zeiten?

PS: ich empfinde dich gerade als total reflektiert, aufgeräumt aber auch als sehr tapfer und traurig wahr. So viele Ressourcen – kognitiv wie auch Gefühlstechnisch ❤ du spürst!!! 

Ergotherapie…

wir hatten heute das Thema „jemand hat eine/n überzogenen Anspruch / Erwartungshaltung an mich und trotzdem versuche ich alles mir Mögliche, diesem Anspruch gerecht zu werden“.. da hilft es mir wenig, wenn ich kognitiv weiß, dass der Anspruch nicht gerechtfertigt ist… Heute durfte ich ins fühlen gehen, dass ich diesem „fremden“ Anspruch nicht entsprechen muss, dass ich es der Person nie Recht machen kann und das ich im Zweifel auch nicht möchte, dass ich solche Menschen in meinem Umfeld habe, die mich und das was ich zu geben habe, nicht wertschätzen können.

Wenn diese Person dann auch noch bockig darauf reagiert (durch Auflegen beim Telefonat oder „wenn du es nicht so machst, wie ich das will, dann brauche ich dich gar nicht„) weil Ihrer überzogenen/narzisstischen Erwartungshaltung nicht entsprochen wird bzw. ich einen engen Bezug zum Verhalten der Eltern dieser Person sehen kann und ich auch bei den Eltern das Verhalten nicht als „angenehm“ empfinde… dann darf ich spüren und die Entscheidung treffen, dass ich solche Menschen nicht mehr in meinem Leben möchte. Manipulation, Abwertung, Respektlosigkeit dulde ich nicht mehr in meinem Umfeld. Und ja, dann komme ich ggf. an den Punkt, dass ich erst einmal alleine dastehe, dass mein freundschaftliches Umfeld sich ausdünnt und ggf. auch die Familie…

Aber lieber bin ich allein als weiterhin in einem destruktiven, dysfunktionalen Umfeld
War ne geile Ergotherapiestunde !!! – hat meine Augen geöffnet und mein Herz und meine Selbstliebe

Traumaintegration

Das Ziel in der Traumabewältigung ist, das Trauma zu lösen und es zu integrieren. Die Integration des Traumas in unsere Lebensgeschichte ist die essentielle Bewältigungsmethode. Integration bedeutet: Einbezug des Traumas in die eigene Biografie. Eine gelungene Traumaintegration bedeutet nicht, dass Trauma ungeschehen zu machen, denn das ist nicht möglich, weil es stattgefunden hat und in unserer Erinnerung und im Gehirn (in der Amygdala) ungeordnet und unlöschbar gespeichert ist. Bei der Trauma- Integration geht es vor allem um Akzeptanz, um Lösen, und um Überwindung, so dass das sogenannte posttraumatische Wachstum, als Ergebnis des Bewältigungsprozesses ermöglicht werden kann. 

Woran merke ich, dass mein Trauma integriert ist?

Zur erfolgreichen Integration des Traumas in das Alltagsleben gehört eine angemessene Gefühlsbeteiligung beim Erzählen des traumatischen Ereignisses, die Fähigkeit, dem was geschehen ist, einen Sinn zu verleihen und ihm seinen Platz in der Vergangenheit geben zu können. 
Wir können angemessen mit den eigenen Emotionen umgehen und lassen uns nicht mehr automatisch von Reizen, Ereignissen und Situationen triggern und kontrollieren. Das bedeutet: Wir haben gelernt unsere Emotionen wahrzunehmen, sie zu verstehen und annehmen zu können. Sie wegmachen zu wollen, lassen wir hinter uns. Wir reagieren nicht mehr automatisch/impulshaft/im Affekt sondern wir sind frei wählen zu können, wie wir emotional antworten, reagieren und handeln. Wir sind fähig den Raum zwischen Reiz und Reaktion wahrzunehmen und zu nutzen. Es gelingt uns bei Erinnerungen nicht zu dissoziieren und uns nicht von unseren Gefühlen leiten oder überfluten zu lassen, sondern sie der Realität angemessen wahrzunehmen und sie zu regulieren.

Verantwortungsübernahme ist dabei das zentrale Element. Das bedeutet, „wir sind Opfer geworden“ (das können wir rückwirkend nicht mehr verändern) aber wir können lernen und begreifen, dass wir im hier und jetzt nicht mehr Opfer sein müssen, stattdessen entwickeln wir Autonomie und Selbstwirksamkeit. 

FragenFreitag…

„glaubst du irgendwann wieder belastbar zu sein oder wird das so bleiben?“

Ich denke, wenn ich erkenne, wo meine Grenzen sind, kann ich sie irgendwann auch gut einhalten bzw. verteidigen. Ich habe die Hoffnung, dass ich dann nach und nach gesunde und mit den mir zur Verfügung stehenden Kapazitäten / Ressourcen ein gutes Leben führen kann. GGF werde ich nie wieder ein HighPerformer aber das war eben auch nur eine Kompensationsstrategie, die ich ablegen darf.

Jetzt gerade funktioniere ich nicht so, wie es in der Gesellschaft bzw. leistungsorientierten Wirtschaft üblich/gewünscht ist. Das lässt mich an den Rand dieser Gesellschaft rutschen und ich muss mich mit vielen Themen befassen wie Systemkritik, welcher meiner Freunde kann mit meinem aktuellen Zustand nicht umgehen und sortiert sich dadurch aus, wie reagiere ich auf Fragen, wo beziehe ich meinen Selbstwert her (wenn nicht über Leistung), wie findet man in dieser Phase neue Freunde / Partner usw. Es gibt aktuell viel zu lernen und es ist unglaublich heilsam sich diesen Themen zu stellen und ein gesundes Rückgrat zu den Themen zu finden.

Du darfst Raum einnehmen!

Du bist „zu viel/wenig“, „zu laut/leise“, „zu dick/dünn“, zu „introvertiert / extrovertiert“, „zu anders“, „zu sensibel/unsensibel“, „zu maskulin/weiblich“, „zu übertrieben“ usw.

Das ist die Sprache, die du als erstes in deinem Leben gelernt hast. Von deinen Eltern, deinen Großeltern, deinen Lehrern, deinen engen Bezugspersonen. Von Menschen, die sich gewünscht haben, du mögest so sein, wie es ihren Vorstellungen entspricht.

Das bist nicht DU. Bitte lass dir nie wieder einreden, dass du „zu“ bist – oder besser noch – Lasse dir bitte nie wieder einreden, dass du anders sein musst/sollst.

Du darfst so sein, wie immer du willst.

Verbindung

und wenn wir schon dabei sind, sich Zeit und Raum zu geben. Ich möchte lernen zwischenmenschlich gesunde Beziehungen einzugehen. Mich zu öffnen, mich anzuvertrauen, mich zu zeigen, zu sein und sein zu dürfen wie ich bin, mich nicht mehr zu verbiegen, mich nicht mehr überanpassen, es allen Recht machen zu wollen, aufhören Konflikten aus zu dem Weg zu gehen usw.

Ich bin gespannt darauf…