Eine Wunde ist eine Wunde…

Schon mal gehört? „Die Zeit heilt alle Wunden“

Es gibt Wunden, die sind deutlich nach außen sichtbar. Narben bleiben. Einschränkungen bleiben. Auch nach Jahren weißt du noch ganz genau, wie und wo und vielleicht durch wen dir diese Wunde zugefügt wurde. Vielleicht trägst du sie mit stolz. Vielleicht hat man dir früh erzählt „Indianer kennen keinen Schmerz“ und diese Wunde zeigt dir jeden Tag deutlich, wie „tapfer“ zu warst. Wie tapfer du für andere sein musstest. Vielleicht zeigt sie dir aber auch jeden Tag, wie schmerzhaft dieser Moment war, als du dir weh getan hast. Als dir jemand anderes weh getan hat.

Diese Wunden haben nichts und doch alles gemein mit den unsichtbaren Wunden. Sie schmerzen. Sie hinterlassen Narbengewebe. Sie erinnern dich, jeden verdammten Tag. Manchmal entzünden sie sich, immer und immer wieder. Manchmal brauchen sie lange, um zu heilen. Manche heilen – gefühlt – gar nicht. Und manchmal werden sie ein Teil von uns und verändern unsere Welt.⁠

Trauma ist so eine Wunde.

Vielleicht nicht immer offensichtlich aber stets präsent.

PS: nicht jede belastende Situation ist gleich ein Trauma. Nicht jedes Trauma führt zu einer Symptomatik! Sowohl unser Körper als auch unsere Seele sind wirklich unglaublich … sie können sich selbst heilen! Wenn wir es zulassen und sie ein wenig dabei unterstützen :-) Mir ist es wichtig, dass unterschieden wird… „Belastung vs. Trauma“. Ich mag den inflationären Gebrauch des Wortes „Trauma“ nicht.

Wie können wir also unseren Körper bzw. auch unsere Seele/Psyche dabei unterstützen, zu heilen?

Druck rausnehmen. Alles hat seine Zeit. UND ja, ich weiß, wie schwer das manchmal ist bzw. wie hart es sein kann, dies zu akzeptieren.

Nicht immer wieder „aufkratzen“. So banal das auch klingt. Keine Wunde heilt, wenn man sie immer wieder aufkratzt. Sie ist da. Du kannst das nicht ändern. Sie verschwindet nicht – auch wenn du all deine Kraft mobilisierst.

Reden hilft. Therapeuten hören zumeist gut zu :-) Freunde auch. Aber nicht immer möchte man seine Familie / Freunde mit seinen Sorgen belasten. Dann kommt wieder die Option „Therapeut“ ins Spiel.

positive Ablenkung „kann“ kurzzeitig dafür sorgen, dass man sich nicht nur „um sich und seine Probleme dreht“. Bewegung, frische Luft, gutes Essen, kleine und große Auszeiten, digitaler Detox… könnte dir gut tun :-) Auch Netflix und co. kann für einen gewissen Moment ablenkend wirken. Auf Dauer wird diese Ablenkung eher zum Vermeidungsverhalten. Auch Kompensationsverhalten darf kritisch beäugt werden. Shopping / Sex / Sport / Alkohol / oder andere Betäubungsmittel … auf Dauer wird das andere Probleme mit sich bringen. Und das wollen wir ja nicht :-)

Kennst du schon die „sieben Säulen der Resilienz„? Hier steckt ganz viel Potenzial um dich bzw. dein Inneres zu stabilisieren und zu stärken.

  • Optimismus
  • Akzeptanz
  • Lösungsorientierung
  • Opferrolle verlassen
  • Verantwortung übernehmen
  • Netzwerkorientierung
  • Zukunftsplanung


Vielleicht wird dir auch immer klarer, dass es nicht nur darum geht, was du erlebt hast sondern was du nicht erleben durftest. Welche Sicherheit, liebevolle Aufmerksamkeit und Beruhigung – im Grunde welche Liebe hast du nicht erhalten? Vernachlässigung ist genauso entwurzelnd wie Trauma. Ich will nicht sagen, dass man all das – was man irgendwann nicht bekommen hat – nachholen kann. ABER wir können im hier und jetzt alles daran setzen, uns unser Leben so schön wie möglich zu machen. Durch Bindung & Stärkung deines Selbst (Selbstwahrnehmung, Selbstreflexion, Selbstwirksamkeit).

The Truth is…

we all struggle an the same point.

Es ist kurz vor Weihnachten 2021. Knapp zwei Jahre mit diesem Virus, mit Lockdowns, mit Einschränkungen, mit Spaltung und Unverständnis auf so vielen Ebenen. Das Leben ist kompliziert. In diesen zwei Jahren noch ein wenig mehr als sonst. Ob finanziell, emotional, kognitiv… an den wenigsten von uns ist diese Zeit spurlos vorbeigegangen. Selbst für mich, auch wenn ich immer gemeint habe – „für mich ist es nicht ganz so schlimm – denn ich bin eh gern für mich allein“ :-)

ABER niemand hat sich diesen Virus und die damit einhergehenden Umstände ausgesucht. Die Ängste, Sorgen, Anstrengungen mit denen wir alle zu kämpfen hatten.

Allein dafür, für die Kraft die dafür nötig war, bis hier hin durchzuhalten, verdient jede:r Einzelne von Euch die größte Anerkennung. Ihr seid tapfer… bitte bleibt es solange ihr könnt.

Bitte holt Euch sonst Hilfe.

#therapiehilft #redenhilft #gemeinsamschaffenwirdas

hurt people hurt people

verletzte Menschen, verletzen Menschen

Gehst du damit in Resonanz? Kannst du fühlen/verstehen/begreifen, dass solange wir tiefe innere Wunden mit uns herumtragen, die wir nicht aufgearbeitet bzw. verarbeitet/gelöst/geheilt haben, diese ggf. bewusst/unterbewusst auch weitergeben? An unsere Kinder? An die Menschen um uns herum? Das diese Wunden immer und immer wieder angesprochen werden (aufgekratzt) … durch Blicke, durch Äußerungen, durch Emotionen/Gefühle, durch emotionale und körperliche Gewalt. Und das diese Wunden nicht verheilen können, solange wir zulassen, dass sie immer wieder „aufgekratzt“ werden?

Ich kann entscheiden, ob ich sie heilen lassen möchte. Du kannst das auch!

Dafür darfst du dich mit Themen wie „Opferrolle“, „übernommene Verantwortung“, „Abgrenzung“, „Selbst“, „Trauma“ und vielen mehr auseinander setzen. Mach dich auf den Weg. Hole dir Hilfe. Heile deine Wunden.

z.B. das transgenerationales Trauma: Menschen, also unsere Eltern und Großeltern bzw. die Generationen vor uns, die den Krieg erlebt haben, reagieren oft mit Verdrängung/Abspaltung und haben ihre eigenen traumatischen Situationen selten verarbeitet. Das eine ist das, was ihnen angetan wurde, was sie erleben mussten und das können so schreckliche/grausame Erlebnisse sein, die einfach „unaussprechlich“ sind.

Ich glaube, dass genau darin die Krux besteht. Ich glaube, das Schlimmste ist das Schweigen über das, was „damals“ passiert ist. Durch dieses Schweigen kann man sich nicht mitteilen, man kann sich nicht in seinem Schmerz zeigen, man holt sich keine Hilfe, man heilt nicht. Man verdrängt! Man spaltet sich von sich selbst ab. Von seinen Gefühlen, seinem Schmerz… Vielleicht glaubt man so gar, dass man das irgendwann vergisst, wenn man einfach nicht darüber redet.

Wir alle kennen wohl diese Aussprüche ala „was uns nicht umbringt, macht uns nur härter/stärker“, „ein Indianer kennt keinen Schmerz“ und „die Zeit heilt alle Wunden“.
FUCK NEIN.

Man fühlt, dass etwas passiert ist, aber keiner redet mit einem darüber. Eine Folge davon ist, dass unsere Großeltern und Eltern sehr häufig für uns als Kinder/Enkel nicht sehr empathisch waren. Sie haben uns nicht gesehen/gefühlt weil sie sich selbst nicht mehr gesehen/gefühlt haben. Sie haben uns als Babys schreien lassen, obwohl wir gerade dann Sicherheit und Zuwendung gebraucht hätten. Sie haben uns den Po versohlt mit der puren Hand oder mit Hilfsmittel wie dem Latschen, Holzlöffel, Gürtel, uns Ohrfeigen gegeben, Nackenschläge, weil sie es ggf. selbst so erfahren haben. Sie konnten sich diese körperliche Gewalt an Ihren Kindern/Enkel vor sich selbst und vor anderen damit rechtfertigen, dass dies „ja nicht so schlimm ist, wie das was sie selbst erlebt haben“. Ein aufgeschlagenes Knie ist in ihrem Erleben nun mal nicht so schlimm, wie im Krieg Körperteile zu verlieren, zuzusehen wie jemandem durch Soldaten Gewalt angetan wird oder zu sterben. Ein touchy Onkel ist nicht so schlimm wie eine Vergewaltigung. Emotionaler Missbrauch (wie verbale Angriffe, konstanter Kritik, Manipulation) und körperliche Verletzungen nicht so schlimm ist, wie im Bombenkeller zu sitzen und Todesangst zu haben.

Was bleibt?

Von Generation zu Generation werden diese unbewussten Muster aktiv und passiv weitergegeben. Sie führen zu Traumafolgestörungen, Persönlichkeitsstörungen, psychosomatischen Krankheiten, Süchten, Ängsten usw. und zeigen sich z.B. in Schlaflosigkeit, Angstzuständen, Vertrauensverlust, Bindungsunfähigkeit, Wahl toxischer Umgebungen & Partnern, Selbstwertproblematiken usw.

Möchtest du diese Wunden heilen?
Für dich. Für dein Umfeld. Für die folgenden Generationen.

Die 4 Reaktionen auf traumatische Ereignisse

Vorab: Ich bin weder Psychologe, Psychotherapeut noch geschult in Traumapsychologie. Da ich selbst betroffen bin, sehe ich diese Beiträge als eine persönliche Aufarbeitung meiner Geschichte. Nicht mehr, nicht weniger. Ich kann und will hier niemanden therapieren! Wenn ich mir und vielleicht auch dir ein wenig Klarheit und Verständnis für dieses Thema näher bringen kann, würde mich das dennoch sehr freuen :-)

Ich habe das Gefühl, dass der Begriff „Trauma“ heutzutage recht inflationär benutzt wird. Nicht jedes belastendes Ereignis (z.B. eine Trennung, Scheidung der Eltern, Tod eines Familienmitgliedes) wird als Trauma definiert. Es kann aber durch Verkettung von Umständen bzw. psychischer Vorbelastung dennoch dazu kommen, dass dies traumatisch auf uns wirkt.

Die folgenden Arten von Trauma sind klar definiert:

  • Schocktrauma
  • Entwicklungstrauma
  • Sekundärtrauma
  • soziales Trauma
  • transgenerationales Trauma

Ich versuche in einzelnen Beiträgen auf die Arten der Traumata einzugehen, kann aber die Seite von Dami Charf als Traumatherapeutin sehr empfehlen.

Bisher galten Kampf (Fight) – Flucht (Flight) – Erstarrung (Freeze) als die 3 Reaktionen auf eine lebensbedrohliche Gefahr bzw. ein traumatisches Ereignis. Pete Walker hat in seinem Buch „The 4Fs: A Trauma Typology in Complex Trauma” nun den Begriff Fawn Respons als die 4. Reaktionsform definiert.

Sobald Gefahr im Verzug ist, springt unser sympathisches Nervensystem an und macht uns bereit, um zu fliehen oder zu kämpfen. Dafür muss viel Energie bereitgestellt werden. Dafür sorgt der Sympathikus. Wir versuchen, die Gefahr zu bekämpfen und wenn Kämpfen nicht möglich ist, zu fliehen. Können wir der Gefahr nicht mehr ausweichen, dann kann es sein, dass wir erstarren. Wir wehren uns nicht mehr und lassen „es“ über uns ergehen. Sehr häufig ist dies davon begleitet, dass wir uns selbst von außen sehen und nicht mehr mit uns verbunden sind, wir sind dissoziiert. Man kann sagen, dass dies eine Schutzvorrichtung der Natur ist, den Schmerz und die Angst nicht mehr voll bewusst zu spüren. Dieses Erstarren wird immer noch durch den Sympathikus gesteuert. Das bedeutet, dass immer noch sehr viel Spannung und Erregung im Körper ist, auch wenn man diese nicht durch Kampf oder Flucht ausagiert.

Impfung und deren Folgen…

Ja, ich bin geimpft. Durchgeimpft. Und ja, ich habe diese Entscheidung getroffen, obwohl vieles in mir rebelliert, ich von der deutschen Gesundheitspolitik in diesem – wie auch in vielen anderen – Punkt/en nicht überzeugt bin, ich diesen politischen und zwischenmenschlichen Druck auf Ungeimpfte nicht nachvollziehen kann und schon gar nicht, dass – obwohl immer davon gesprochen wird, dass es keine Impfpflicht gibt – die Menschen direkt/indirekt gezwungen werden, wenn sie noch irgendwie am öffentlichen Leben teilhaben wollen. Es entzweit Familien, Freunde, Kollegen, Völker und da mache ich einfach nicht mit.

Ich gehöre zum Team #jedertrifftseinepersönlicheEntscheidung und verweigere mich der gegenseitigen Beurteilung dieser Impfkultur. Du lässt dich aus Gründen impfen, fein. Du lässt dich aus Gründen nicht impfen, fein !!! Ich sage dir nicht, dass du einen Fehler machst. Du sagst mir bitte auch nicht, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ist doch eigentlich ganz „einfach“ :-)

Ich hatte bei beiden Impfungen nur einen leichten „Muskelkater“ an der Einstichstelle. Mein Zyklus ist ein wenig durcheinander und darüber hinaus hatte ich keine Nebenwirkungen. Ich bin sehr froh in einem Land zu leben, in dem es mir möglich gemacht wird, mich impfen zu lassen. kostenlos.

Wandel

… mein innig geliebter und mit so vielen Erinnerungen verbundener Bubiübertopf (Erbstück von meiner Mum) ist mir vor einigen Jahren beim Fensterputzen runterstürzt und in zig Teile zersprungen. 

Was habe ich mich verflucht, innerlich beschimpft und getrauert. Das Dingelchen ist fast so alt wie ich. Und als es kaputt ging, war es sowas wie, all meine Erinnerungen an eine „glückliche“ Kindheit sind mit ihm zersprungen. Da ist ganz viel aufgegangen in mir, da fliessen Bäche von Tränen und ich konnte nicht verstehen, wie ich so emotional wg. eines Übertopfes sein konnte. Danach (und mit dem Tod meiner Mum) habe ich erst angefangen, mir zu erlauben meine „glückliche“ Kindheit zu hinterfragen… 

Lange Rede, kurz… ich habe ihn geklebt. Sah scheisse aus. Dann habe ich ihn übersprüht. Sah immer noch scheisse aus. In meiner letzten Hoffnung habe ich ihn mit Nagellack marmoriert. Ich finde ihn immer noch gruselig.
ABER er ist mir der Liebste. 

Er zeigt mir jeden Tag was war, was ich versucht habe zu retten, was nicht mehr zu retten ist und das all dies einen Platz in meinem Leben hat. Das alles sich wandelt und das ich loslassen kann…
es ist mein Sinnbild für so viel Heilung <3

Heilung

Ich bin ich.
Ich spüre mich. Meine Grenzen. Meine Emotionen.
Ich öffne mich und werde mich bemühen, authentisch meine Wahrheit auszusprechen.

Für viele kann ich ein Spiegel sein, für viele ein Trigger und dadurch kann die Wahrheit schmerzen. Doch ich bin nicht der Verursacher dieses Schmerzes. Der Wunde Punkt ist in DIR und du darfst deine eigenen Wunden lecken, sowie ich mich nun um meine eigenen Wunden kümmere.

Mein ganzes Leben lang, habe ich mich betäubt, mich nicht gespürt und mich nicht um mich gekümmert. Das hole ich nun nach. Ich hole mir meine ganze Kraft zurück und werde groß und frei und weit. Ich werde mich nicht mehr anpassen, nur „weil es sich so gehört“ oder „man das eben so macht“ oder „weil es eben normal ist“. 

Ich bin ich.
Ich entwickle mich nun zu dem Wesen, das ich stets immer im Außen suchte: die Liebe.
Ich bin Liebe. Ich erachte mich als wertvoll. Ich liebe mich zuerst. Dann erst liebe ich andere. Ich setze mich an erster Stelle und nehme mir den Raum, den ich brauche, um zu erblühen, zu wachsen und zu gedeihen.

kleiner Reminder

Es ist Dienstag. Ein Dienstag im April. Ein Dienstag, an dem ich meinen Hausarzt aufsuche. Ein Dienstag an dem ich wieder merke, dass ich anderen Menschen automatisch den Vortritt lasse. Wie selbstverständlich. Ein Dienstag, an dem ich aber auch merke, dass es mich verdammt noch mal viel schlimmer hätte treffen können. Ein Dienstag an dem ich 2 1/2 h brauche, um ein Telefonat zu führen. Das ich letztendlich nicht führe. Ich kann es nicht.
2 1/2 h voller Grübeln, voller Angst, voller Unsicherheit. Ich schreibe eine E-Mail. Das Gefühl hört den ganzen Tag nicht mehr auf. Und ich bin davon so erschöpft.

Es ist ein Dienstag an dem ich deine Kontaktdaten lösche. Deine Bilder. Die Anruferliste. Die Erinnerungen bleiben. Mal sehen wie lange. Zur Zeit vergesse ich schnell und viel. Vielleicht auch dich.

Es ist ein Dienstag, an dem sich für andere Türen öffnen. Ich freue mich wahnsinnig darüber. Und ich bin traurig, weil ich Angst habe, dass sich meine nie öffnen werden. An diesem Dienstag gebe ich die Hoffnung nicht auf. Und versuche zu vertrauen. Es ist ein Dienstag wie so viele. <3

Ich habe heute die Stabilität einer Pusteblume :-)

Selbstsabotage…

über die Osterfeiertage hatte ich „mal wieder“ viel Zeit, um meinen Gedankenkreisel aktivieren zu können und „wie immer“ ist dabei nichts Produktives bei rausgekommen. Means…

Ich wollte einen neuen TonÜbertopf anfangen, weil es mir super gut tut, mit den Händen zu arbeiten – habe ich aber nicht gemacht, weil ich ja eh schon so viele Übertöpfe habe oder das Gefühl, sie wären nicht gut genug, um sie verschenken oder verkaufen zu können.

Gefühlt hatte ich „so gar keine“ Zeit – effektiv konnte ich zig tausend mal Instagram/WhatsApp/Facebook checken und mir diverse Musikvideos in Dauerschleife angucken.

Zu dem habe ich so ziemlich sämtliche Süßigkeiten, die in diesem Haushalt zu finden waren, in fast motion inhaliert und mich so gar an meinen Reserven „für schlechte Tage“ vergriffen.

Du siehst, es gibt viele Wege sich selbst zu sabotieren! und das hier ist nur eine kleine Auswahl.

Merke – du sabotierst dich selbst:

▪indem du sagst, dass du keine Zeit hast. Zeit hat man nicht, man nimmt sie sich.
▪indem du Schuld auf Andere schiebst: ,,ich kann jetzt nicht laut und wild und frei sein, weil mein Freund noch schläft“
▪wenn du Angst vor schlechter Bewertung hast (und glaube mir, es wird IMMER IRGENDWEN geben, der das was du macht, scheisse / nicht gut genug findet)
▪indem du dich klein hältst (Perfektionismus ist auch eine Form des Kleinhaltens – weil man ggf. gar nicht erst anfängt)
▪indem du andere und ihren Fortschritt abwertest. In dem Moment, in dem du das tust, wertest du dich selbst ab.
▪indem du dich schlecht ernährst. Vor allem macht Zucker so müde+träge+depressiv, dass du die perfekte Ausrede dafür hast, heute nicht an deinem Projekt arbeiten zu können bzw. gar nicht erst mit irgendeinem anzufangen
▪indem du toxischen (neidischen, negativen, abwertenden, dich bewusst oder unterbewusst klein haltenden) Menschen von deinem Projekt erzählst. Sie projizieren unweigerlich ihre eigenen Ängste auf dich und verstärken damit deine eigenen Unsicherheiten/Zweifel. So verlierst du den Mut weiterzumachen bzw. anzufangen.
▪indem du dich nicht abgrenzt. So lässt du zu, dass o.g  Menschen dich beeinflussen und damit deinen Fortschritt verhindern können.

Nimm dir jetzt mal ein paar Minuten Zeit – NUR FÜR DICH. Hör ganz tief in dich hinein, wenn du dich fragst:
Was würde passieren, wenn du große Träume hast?

(Vielleicht, dass du dich langsam auf sie zubewegst? Hast du Angst davor, glücklich zu sein? Was hält dich auf?)



Spiritualität

mein Tag fing heute ganz furchtbar an. Jemand hat Abschied von mir genommen. Mich quasi dazu genötigt, auch Abschied von ihm nehmen zu müssen. Ich konnte das nicht. Ich wollte das nicht. Und es tut so unfassbar fucking weh.

gefühlt war der Tag gelaufen…

In meiner Ablenkung von diesem Schmerz klicke ich auf eine Story bei Instagram und seit Sekunde eins macht es „whämmm“ … eine Form von minimaler Erleuchtung. Der Schmerz geht. Er löst sich auf. Und Liebe füllt jede meiner Fasern. Ich werde durchflutet… und ich kann nicht aufhören mich hinzugeben. Diese Stimme. Was sie zu mir spricht. Ich höre es immer und immer wieder.

Ich entscheide mich zu lieben. Weil ich es kann. Weil es meine Entscheidung ist. Egal, was sich im Außen zeigt. Egal, ob ich zurück geliebt werde. Ein „ja“ zum Leben. Ein „ja“ zur Liebe. Ein „ja“ zu mir.

Also egal ob ich Abschied nehmen musste, ob du dich verabschiedet hast…
ich bin in liebe <3

Hochsensibilität

schon mal gehört? schon mal gespürt, dass du viel empfindsamer/feinfühliger bist, als du es gern möchtest? schon mal Stimmungen und Schwingungen wahrgenommen, die sonst niemand registriert?

Hochsensible sind bekannt für ihre ausgeprägte Gedanken/Gefühlswelt, ihren analytischen Verstand und ihrem vernetzten Denken. Grundsätzlich herausragende Eigenschaften, nicht wahr?

Das hat oft einen Haken – einfache Ideen und Gedankengänge werden dreimal von A nach Z gedacht und auch wieder zurück. Gepaart mit zusätzlichen Parametern wie z.B. Perfektionismus führt das oft dazu, dass alles tausendfach in deinem Kopf durchgespielt wird, du aber fast unfähig bist… etwas „einfach“ mal anzufangen bzw. mal eben „schnell“ zu entscheiden oder ein tolle Idee laut auszusprechen (ohne wirklich alle Eventualitäten durchdacht zu haben). Das kann wahnsinnig anstrengend sein, blockiert dich, macht dich unflexibel und führt oft nicht zum gewünschten Ziel.

Oft stecken hinter dem Gedankenkarussell aber auch negative Glaubenssätze / Selbstzweifel / fehlende Selbstliebe oder Selbstvertrauen & schlechte Erfahrungen, die dich viel öfter blockieren als du denkst. Diese kann man aufarbeiten <3

  • Höre dir zu, meldet sich deine innere kritische Stimme, dann wird sie ihre Gründe haben… Angst ist kein guter Ratgeber. Hinterfrage sie.
  • Nimm dir Zeit und verbiete dir das kritische Denken nicht. Du kannst dennoch „Stop“-Übungen in deinen ZerDenkAlltag integrieren – und loslassen üben :-)
  • nutze dein Potenzial – ich bin mir sicher, dass du im passenden Job genau diese Fähigkeiten einbringen kannst

emotionale Vernachlässigung

Eine Form des emotionalen Missbrauchs ist die emotionale Vernachlässigung.
Anzeichen dafür, dass du mit einer emotionalen Vernachlässigung aufgewachsen bist.

  • deine Probleme wurden „klein“ geredet ala „stell dich nicht so an“, „reiß dich zusammen“, „jammert hilft ja auch nichts“, „deine Probleme sind nichts gegen meine“…
  • du wurdest abgewiesen, wenn du versucht hast, beruhigt und unterstützt zu werden (meist von einem Elternteil/einer Bezugsperson, die selbst nicht in der Lage war, Emotionen zuzulassen)
  • du bist in einem Umfeld aufgewachsen, dass sich für dich unsicher angefühlt hat (z.B. ein „zu frühes“ Abgeben in eine Kinderkrippe/DDR Früherziehung/ohne Eingewöhnung = Bindungsunterbrechung zum weiblichen Elternteil)
  • ein Geschwisterkind wurde dem anderen vorgezogen, es hat ggf. eine Sonderbehandlung bekommen während das andere abgewertet und kleingehalten wurde
  • deine Grenzen und Bedürfnisse wurden nicht beachtet, es war immer etwas anderes wichtiger (z.B. Hausbau, Arbeitsstelle, die eigenen Befindlichkeiten der Elternteile)
  • du hattest niemanden, an den du dich wenden konntest und hast vieles mit dir selbst ausgemacht
  • du hast gelernt deine Emotionen zu verstecken, um negative/genervte/überforderte Reaktionen zu vermeiden
  • du hattest ein/mehrere Hobbies in denen du total versunken bist, um in eine andere Realität zu entfliehen
  • wenn du geweint hast, wurdest du dafür beschämt oder abgewertet ggf. so gar weggeschickt
  • du musstest die Elternrolle/Unterstützerrolle/Versorgerrolle einnehmen – für Geschwister oder auch deine Eltern
  • du warst sehr früh sehr selbstständig
  • du hast gelernt dich in schwierigen Zeiten selbst zu regulieren/beruhigen – ggf. disfunktional durch Essen
  • du lässt dann auch niemanden an dich heran
  • du hast Probleme deine Emotionen und Bedürfnisse zu formulieren (du hast nie gelernt sie auszudrücken)
  • du fühlst dich, als wärst du nie genug… nie gut genug, nie schön genug, nie liebevoll genug usw.
  • du fühlst dich verantwortlich für die Emotionen anderer (der Sack Reis in China…, „ich bin Schuld, dass Mutti gerade schlecht drauf ist“ )
  • dir fällt es schwer Mitgefühl für dich selbst aufzubringen, bei anderen fällt es dir umso leichter
  • du kannst deine Bedürfnisse/Grenzen kaum spüren (du bist mit der Überzeugung aufgewachsen, dass sie nicht wichtig sind)
  • du kannst mit liebevollen Gesten schlecht umgehen, da du gewöhnt bist zu geben (nicht zu nehmen)
  • du redest nicht oft über deine Sorgen (du bist es gewohnt, allein klarkommen zu müssen)
  • du hast Angst davor, von jemandem abhängig zu sein – fühlst dich oft als Belastung / Zumutung

Parentifizierung

… wenn Kinder zu viel emotionale Verantwortung tragen müssen.
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Kinder sind in ihrer Existenz von ihren Eltern abhängig. Sie brauchen ihre Eltern (oder andere primäre Bezugspersonen), um ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Dazu zählen nicht nur die Versorgung mit materiellen Dingen und einer körperlichen Sicherheit, sondern auch die Versorgung der emotionalen Bedürfnisse des Kindes.
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Kinder können diese Bedürfnisse zwar nicht direkt selbst befriedigen, doch haben sie immer im Blick, in wie weit ihre Eltern dazu gerade in der Lage sind. Wenn Eltern ständig oder wegen einer eigenen Krise vorübergehend nicht in der Lage sind, für die Bedürfnisse des Kindes zu sorgen, werden Kinder alles daran setzen, umgekehrt die Eltern emotional zu stützen. Sie zu trösten, Aufgaben zu übernehmen, Verantwortung zu tragen. Das Kind kommt so selbst in die elterliche, versorgende Rolle. Es hofft so unbewusst, die Eltern soweit zu stabilisieren, dass sie ihrer elterlichen Rolle wieder voll gerecht werden können oder zumindest die Versorgung des Kindes nicht weiter einbricht.
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Die daraus folgende Überforderung bedeutet für das Kind Einbußen in der eigenen Entwicklung von Autonomie und Bindungsfähigkeit. Damit werden dem Kind unverhältnismäßige Verantwortungen auferlegt bzw. das Kind fühlt sich verpflichtet, einzuspringen und zu erledigende Aufgaben zu schultern. Schwierig wird es, wenn ein Kind sich so auf sein Gegenüber einstellt, dass es selbst quasi gar nicht mehr zu existieren scheint. Die Fähigkeit, empathisch zu sein und sich anzupassen, kann, wenn es sich um eine grundlegende soziale Strategie handelt, dazu führen, dass eigene Gefühle, Bedürfnisse und Grenzen missachtet werden, das eigene Selbst allmählich „verschwindet“ – denn es scheint keine Relevanz zu haben.
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Das Kind kann sich in dieser Rolle einerseits wirkungsvoll und mächtig erleben. Andererseits fehlt das sichere, begrenzende und stabilisierende Gegenüber, was zu intensiven Gefühlen von Haltlosigkeit und Überforderung führen kann. Hält diese Situation an, können dem Kind wichtige Erfahrungen von Leichtigkeit und Spiel fehlen. Die Abgrenzung von den als bedürftig erlebten Eltern kann später schwerer fallen. Das Gespür für die eigenen Bedürfnisse ist evtl. schwächer ausgeprägt und so ist es für solche Kinder auch als Erwachsene herausfordernder, sich um die eigenen Bedürfnisse zu kümmern.
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Dieses Muster konnte besonders bei Kindern und Enkelkindern der Kriegs- und Nachkriegsgeneration beobachtet werden, die auf diese Weise von den Traumata ihrer Eltern betroffen waren. Aber auch bei Familien mit Flucht- und Migrationskontext sowie Familien mit psychisch erkrankten Elternteilen, ist Parentifizierung keine Seltenheit.⠀